Grippe – Impfung

Was ist Grippe?

Grippe (Influenza) ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege. Der Auslöser ist das Influenza-Virus, das meist durch Tröpfcheninfektion (z.B. Niesen, Husten) von Mensch zu Mensch übertragen wird. Das Virus schädigt die Schleimhaut der Atemwege und mindert ihre Abwehrkraft. Dadurch wird der Körper für weitere, schwere Infektionen anfälliger – gefährliche Komplikationen wie Lungenentzündung und Herzmuskelentzündung können die Folgen sein. Grippe ist die Infektionskrankheit, an der in Deutschland die meisten Menschen sterben. Bei jungen Personen ohne zusätzliche Krankheiten verläuft die Grippe meist ohne Komplikationen. Für ältere Menschen sowie für Erwachsene und Kinder mit Vorerkrankungen bzw. Abwehrschwäche ist sie im schlimmsten Fall eine tödliche Bedrohung.

Wann ist die Impfung sinnvoll?

Die Grippe-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen für:
Alle Personen über 60 Jahren, denn die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nimmt mit dem Lebensalter ab. Kinder und Erwachsene mit Grunderkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Angina pectoris, chronische Lungenleiden wie Asthma und COPD, chronische neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose mit Schüben, die durch Infektionen angestoßen werden), Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Leber- und Nierenerkrankungen, Organtransplantierte, HIV-Infizierte oder Leukämiepatienten. Diese Erkrankungen schränken die Leistungsfähigkeit des Immunsystems stark ein. Bewohner von Alters- und Pflegeheimen allen Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon); bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung auch schon ab dem 1. Trimenon Menschen, die mit vielen Personen in Kontakt kommen und damit einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind, bzw. selbst die Infektion auf andere übertragen können. Dazu gehören Lehrer, Busfahrer, Kaufhauspersonal, medizinisches Personal, Menschen, die Tätigkeiten in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr oder Personen ausüben oder in Pflege- oder Gemeinschaftseinrichtungen leben.

Reisende, die während einer Vogelgrippe-Epidemie nach Asien fahren, sollten sich impfen lassen, weil sie möglicherweise mit Geflügel (Märkte) in Kontakt kommen. Die Impfung verhindert zwar nicht die Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus, wohl aber die Verschmelzung eines menschlichen Grippe- mit einem Vogelgrippe-Virus. Ein neu entstandenes Virus könnte eine tödliche Gefahr für die gesamte Menschheit sein.

Die Impfung ist für Kinder ab dem 6. Lebensmonat möglich.

GRIPPEZEIT
Nordhalbkugel: Dezember bis April
Südhalbkugel: Juni bis Oktober

Was ist die Grippe-Impfung?

Die Grippe-Impfung ist ein Totimpfstoff. Er besteht aus Influenza-Viren, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können.

Vor Erkältungen schützt die Impfung nicht, denn sie werden von einer Vielzahl anderer Viren ausgelöst. Eine Erkältung ruft zwar ähnliche Beschwerden hervor, verläuft jedoch viel harmloser. Sie wird deshalb auch „grippaler Infekt“ genannt.

Der Grippe-Impfstoff für die Wintersaison 2010/2011 enthält neben Komponenten der saisonalen Grippe-Erreger auch solche des Pandemie-Virus H1N1. Das bedeutet: Der Impfstoff schützt also auch vor einer „Schweinegrippe“-Infektion. Die Impfempfehlung für eine separate Schweinegrippe-Impfung ist damit hinfällig.

Wie oft muss man impfen?

Die Impfung muss jährlich wiederholt werden, denn das Virus ändert seine Oberfläche jedes Jahr. Es trägt also gewissermaßen immer ein neues Kleid und überlistet so das Gedächtnis des menschlichen Immunsystems.

Der Grund sind meist punktuelle Veränderungen des viralen Ergbutes. Grippewellen solchen Ursprungs bleiben auf bestimmte Gebiete oder Länder begrenzt (Epidemie). Hin und wieder vermischen zwei Virusarten ihr Erbgut. Solche Grippewellen sind durch länderübergreifenden Ausbreitungen (Pandemie) und wesentlich höhere Todesraten gekennzeichnet. Pandemien traten bisher in Abständen von 11 bis 40 Jahren auf, die letzte im Jahr 1968.

Die veränderten Viren haben ihren Ursprung häufig in Asien. Bis die Grippewelle Europa erreicht hat, müssen Wissenschaftler die neuen Viren identifiziert und wirksame Impfstoffe entwickelt haben. Auf der Südhalbkugel können die Grippe-Viren anders aussehen. Für Fernreisen muss eventuell eine wirksame Impfung aus dem Ausland importiert werden. Deshalb: Rechtzeitig an die Impfung denken!

Eine einmalige Injektion ist ausreichend. Der Impfschutz beginnt etwa 14 Tage nach der Impfung. Lassen Sie sich deshalb rechtzeitig vor Beginn der Grippesaison impfen, also im Herbst von September bis November. Beachten Sie bei Reisen auf die Südhalbkugel, dass die Grippe im dortigen Winter, also von Mai bis Oktober auftritt.

Der Impfschutz ist sehr zuverlässig. Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Grippe-Impfung ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen. Wer erst in der Erkältungszeit zur Impfung geht, läuft Gefahr sich beim Arzt im Wartezimmer an einer Erkältung oder Grippe anzustecken. Viele deuten dies fälschlicherweise als Nebenwirkung der Impfung.

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