Impfschutz in fernen Ländern

Vor der Reise

Reisen in fremde Länder, unter ungewohnten klimatischen Bedingungen, fremden Speisen und Getränken, sowie einer neuangepassten Zeitumstellung, bedeuten eine Belastung für den Körper. Schwangere, Kinder, ältere Menschen oder auch chronisch Kranke sind bei größeren Veränderungen in besonderem Maße beansprucht. Bei sorgfältiger Reisevorbereitung und Berücksichtigung einiger Verhaltensregelungen vor Ort, können jedoch eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken vermieden oder zumindest reduziert werden.
Informieren Sie sich daher rechtzeitig vor jeder Fernreise zu den medizinischen Gesundheitsrisiken in Ihrem Reiseland.
Schützen Sie Ihre Gesundheit durch eine gute Reisevorbereitung!!!

Wichtige Ausweise

Sollten Sie auf die Reise gehen und eine oder mehrere chronische Erkrankungen haben, ist es ratsam Ausweise mit sich zu führen, die Ihre Krankheit und die erforderliche Behandlung dokumentieren.

Hierzu ein paar Tipps:

– Führen Sie einen mehrsprachigen Nothilfe-Pass oder einen entsprechenden internationalen
Impfausweis mit sich, in dem Ihre Blutgruppe und Ihre Medikamente
(v.a. lebensnotwendige Medikamente wie z.B. Antidiabetika, Antikonvulsiva,
Antikoagulantien, etc.) eingetragen sind.
– Schreiben Sie die Adresse Ihres behandelnden Arztes – mit Telefon- und Faxnummer – in
Ihren Ausweis, so dass im Notfall Rücksprache gehalten werden kann.
– Lassen Sie sich ein Dokument in der Landessprache des Urlaubslandes, durch ein
Übersetzerbüro, ausstellen und von Ihrem Arzt abstempeln, aus dem die Art Ihrer
Erkrankung, die Namen der erforderlichen Medikamente (internationale
Wirkstoffbezeichnung mit Dosisangaben), Verhalten im Falle eines Notfalles sowie eine im
Notfall zu benachrichtigende Adresse und Telefonnummer hervorgeht.
– Ein neunsprachiger Europäischer Notfallausweis (ENA) kann, vor allem bei Unfällen sehr
hilfreich sein, weil er den Rettungsdienst über Ihre Blutgruppe und ggf. Allergien und
Krankheiten informiert. Der Ausweis ist – in aller Regel – über Apotheken, Krankenhäuser
oder den Arzt beziehbar.
– Allgemeine Maßnahmen: Erkundigen Sie sich – wenn möglich vor der Reise – nach westlich
orientierten Krankenhäusern oder nach Ärzten im Urlaubsland, die mit Ihrer Erkrankung
vertraut sind und teilen Sie Mitreisenden (oder dem Reiseleiter) diese Adresse für den Fall
einer plötzlichen Erkrankung mit.
– Schließen Sie eine Reisekrankenversicherung ab, die im Notfall sowohl für den
Krankenrücktransport sorgt, als auch die Kosten für mögliche ambulante und stationäre
Behandlungen übernimmt.
– Ein guter Impfschutz ist bei chronischen Erkrankungen sinnvoll. Chronisch Kranke sowie
ältere Menschen sind anfälliger für schwere Krankheitsverläufe als junge Menschen – Sie
sollten vor Infektionskrankheiten optimal geschützt sein !

Die 10 „goldenen Regeln“

1. Guter Mücken- und Insektenschutz
2. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene konsequent einhalten
3. Keine ungeschützten Intimkontakte
4. Nicht in tropischen Gewässern baden
5. Nicht barfuß laufen
6. Guter Sonnen- und Hitzeschutz
7. Eine sinnvolle Reiseapotheke mitführen
8. Malariaprophylaxe Tabletten konsequent einnehmen
9. Adresse der Botschaft vor Ort für Notfälle mitnehmen
10.Sich vor der Reise individuell reisemedizinisch beraten lassen und vorbeugende
Maßnahmen (z.B. Impfungen und Malariaprophylaxe) treffen

Mitnahme von Medikamenten

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke sollte soviel wie nötig und so wenig wie möglich enthalten. Die Medikamente sollen in erster Linie dazu beitragen leichte Beschwerden zu bessern und/oder größeren Schäden vorzubeugen. So stellt die Mitnahme von Verbandsmaterial und Desinfektionsmitteln ein unbedingtes „Muss“ in jeder Reiseapotheke dar. Größere Infektionen können dadurch aufgrund sorgfältiger Wundreinigung oft kleiner Bagatelleverletzungen leicht vermieden werden. Auch fiebersenkende Mittel oder Medikamente gegen Durchfall können bei einer Reise hilfreich assistieren. Bei anhaltenden Beschwerden jeder Art empfiehlt es sich jedoch immer einen Arzt zu konsultieren um gefährliche Infektionskrankheiten auszuschließen oder gegebenenfalls gleich behandeln zu lassen. Chronisch Kranke sollten vor jeder Reise ausrechnen wie groß die Menge ihrer mitzuführenden Medikamente sein wird und eine Reserve mit einplanen. Auch wenn der Bezug von Medikamenten im Reiseland oft günstiger ist, so ist damit die Sicherheit der Wirkung des Medikamentes nicht immer gewährleistet. Insbesondere in armen Ländern kommt es häufig zu Medikamentenfälschungen. Auch Lagerungen in der Hitze oder in der Sonne können die Wirksamkeit des Medikamentes herabsetzen. Daher ist es empfohlen, die benötigten Medikamente im Heimatland zu erwerben und auf die Reise mitzunehmen.

Medikamente im Handgepäck

Aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen die aufgrund der aktuellen Terrorbedrohung von Flugzeugen und Flughäfen, insbesondere in den USA und Großbritannien, aber auch in anderen Ländern seit wenigen Wochen praktiziert werden, ist es vor allem für chronisch Kranke mit regelmäßigen Medikationen von entscheidender Bedeutung vor der Abreise abzuklären, ob die individuell erforderlichen Medikamente im Handgepäck mitgeführt werden können.

Eine weltweit gültige oder länderspezifische Verordnung über erlaubte und nicht erlaubte Medikationen besteht nicht. Ebenso wenig existiert eine allgemein gültige Bestimmung über Gegenstände die im Handgepäck mitgeführt werden dürfen. Die jeweiligen Bestimmungen richten sich nach Land, Behörden und aktueller Situation und können mit jedem Tag und je nach Land und Flugfirma unterschiedlich ausfallen.

Für chronisch Kranke, die regelmäßige Medikationen einnehmen müssen, ist es unbedingt erforderlich vor der Abreise zu klären, ob ihre Medikamente mitgeführt werden.

Sollten Flüssigkeiten im Handgepäck mitgeführt werden, so gelten folgende Regelungen: Alle Flüssigkeiten (s.o.) und ähnliche Produkte dürfen nur noch in Einzelbehältern mit einer Höchstfüllmenge von 100 ml transportiert werden (es zählt die auf der Packung aufgedruckte Höchstfüllmenge). Zusätzlich müssen alle Behälter in EINEM transparenten, wieder verschließbaren Plastikbeutel mit maximal einem Liter Fassungsvermögen befördert werden. Der Plastikbeutel muss leicht verschließbar sein und die in ihm befindlichen Behälter müssen leicht in den Beutel passen. Die Flüssigkeiten bzw. der Beutel muss dem Sicherheitspersonal bei der Handgepäckkontrolle gesondert zur Prüfung vorgelegt werden. Als Plastikbeutel können Gefrierbeutel (1l) verwendet werden, die bei Haushaltswaren erworben werden können oder auch verschließbare Beutel, die am Flughafen vor der Sicherheitskontrolle bzw. in den angrenzenden Geschäften zu kaufen sind.

Das Mitführen von Spezialnahrung und Medikamenten im Handgepäck:
Von der oben genannten Regelung ausgenommen sind Spezialnahrung (z.B. Babynahrung) und Medikamente, die während des Fluges unbedingt benötigt werden. Dennoch müssen auch diese Produkte aus dem Handgepäck herausgenommen und dem Sicherheitspersonal vorgelegt werden

Nach der Reise

Denken Sie unbedingt an die Fortsetzung Ihrer, vor der Reise begonnenen, Impfserien: Insbesondere an die Auffrischimpfungen! Sehen Sie in ihrem Impfpass nach oder fragen Sie Ihren Arzt!

Bestehen Unwohlsein, Krankheitsgefühl, Fieber, Durchfall oder eigenartige Hautveränderungen bei Reiserückkehr? Den Möglichkeiten der unliebsamen „Urlaubs-Souvenirs“ sind keine Grenzen gesetzt. Manchmal treten die Beschwerden unmittelbar, oft aber auch erst ein paar Tage, Wochen oder gar Monate später auf.

Wie lange nach der Reise können Beschwerden bzw. Krankheiten auftreten? Welche Beschwerden nach der Reise sollten ernst genommen werden? Macht es Sinn sich vorsichtshalber – auch wenn keine Beschwerden bestehen – nach der Reise durchchecken zu lassen? Wann ist der beste Zeitpunkt?

Quelle und weitere Informationen unter: www.fit-for-travel.de

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